Königreich der Himmel Wiki
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Saint-Martin-au-Bois ist ein kleines Dorf in Frankreich, das in der Grafschaft Blois, einige Meilen nordwestlich von Chartres liegt. Das Dorf selbst zählt nur knappe hundert Einwohner. Mit den unterstellten Orten zusammen kommt die gesamte Gemeinde auf gerade 695 Einwohner – die Vizegrafenfamilie eingeschlossen.

Es liegt eine Viertelmeile östlich der Burg, die unter der Herrschaft des Vizegrafen Balian von Ibelin - du Puiset umgebaut wird und den Namen Château Ibelin erhält. Sechs weitere Dörfer gehören zur Vizegrafschaft Saint-Martin-au-Bois, nämlich Bonville, Brechignon, Cambery, Chaumur, Monbartier und Restignac, das aufgrund seiner Lage eine gewisse Sonderstellung einnimmt.

In Saint-Martin-au-Bois existiert die einzige Schmiede der ganzen Vizegrafschaft.

Geschichte[]

Frühe Geschichte[]

Saint-Martin-au-Bois und fünf der aktuell sieben Dörfer der Vizegrafschaft (außer Restignac) waren ursprünglich im Besitz der Familie von Bischof Guillaume von Saint-Martin-au-Bois. Sein ältester Bruder sollte das Lehen erben, verstarb aber noch vor seinem Vater. Da Guillaume als jüngerer und damit nicht erbender Sohn bereits vor dem Tod seines Bruders ins Kloster gegeben worden war und der Orden ihn nicht aus den inzwischen geleisteten Gelübden entlassen wollte, ging die Vizegrafschaft an einen jüngeren Zweig der Familie du Puiset.

Guillaume von Saint-Martin-au-Bois hatte noch vor seinem Eintritt ins Kloster ein Verhältnis mit der Dienstmagd Madeleine, die ihre Tochter Julie als uneheliches Kind zur Welt bringen musste, weil Guillaume inzwischen zum Priesterberuf gezwungen worden war.

Guillaume du Puiset, der neue Vizegraf, war ein jüngerer Bruder des Hugo du Puiset, Vizegraf von Chartres, und hatte deshalb kein Anrecht auf die Vizegrafschaft Chartres – unabhängig davon, dass der Vizegraf stets vom Grafen bestätigt werden muss. Nachdem er Saint-Martin-au-Bois übernommen hatte, gingen seine Brüder Hugo und Barisan ins Heilige Land, wo Hugo du Puiset Graf von Jaffa wurde und sein Bruder Barisan sein Hauptmann. Barisan wurde dort zum Begründer der Familie Ibelin, als er für seine Königstreue das Lehen Ibelin übertragen erhielt.

Guillaume hatte zwei Söhne, Hugo den Jüngeren und Godfrey, die mit Julie, der unehelichen Tochter des Guillaume von Saint-Martin-au-Bois, der Frau des Schmiedes Balian, jeweils ein uneheliches Kind zeugten.

Hugo hatte mit ihr die jüngere Tochter Marie, die als seine Tochter in der Burg aufwuchs und 1179 die Gemahlin des wenglischen Königs Rudolf wurde.

Godfrey schwängerte Julie mit Balian, der als ältester Sohn des Schmiedes Balian aufwuchs. Weil Balian der Ältere seine Frau aufrichtig liebte und wusste, dass sie als unehelich geborenes Kind sexuelles Freiwild für die Söhne des Vizegrafen war, akzeptierte er den älteren Sohn Balian den Jüngeren als seinen eigenen und vererbte ihm auch die Schmiede, weshalb sein leiblicher Sohn Michel leer ausging und ebenfalls zwangsweise die Priesterlaufbahn einschlagen musste. Balian wuchs in Saint-Martin-au-Bois auf, ohne von seiner unehelichen Herkunft zu wissen und erlernte das vermeintlich väterliche Handwerk.

1178 erbte Hugo von seinem Gefolgsmann Etienne de Restignac das Dorf Restignac, was dessen Bruder Raoul de Valpellier nicht anerkennen wollte und Hugo die Fehde erklärte. Beim Angriff auf Saint Martin war die Schmiede das Hauptziel Raouls, weil sie die einzige Schmiede aller sieben Dörfer war. Mit der Zerstörung der Schmiede und der Verstümmelung Balians des Älteren konnte Raoul die Waffenproduktion empfindlich stören und die Fehde gewinnen. Als Tribut forderte er außer dem Dorf Restignac auch Bonville und Chaumur sowie die im Bau befindliche, aber verteidigungsfähige Waldburg zwischen Restignac und Bonville. Hugo trat die Dörfer zähneknirschend ab.

Um die Schmiede weiterzuführen, wurde Balian zum Schmiedemeister ernannt. Mit dem Rat seines Ziehvaters und der Hilfe des Vizegrafen konnte er die Schmiede wieder aufbauen.

Dabei entdeckten Männer des Vizegrafen Skizzen von Kriegsmaschinen, die Balian entworfen hatte. Auf Befehl des Vizegrafen baute er die von ihm konstruierten Kriegsmaschinen, die schwerere Gewichte weiter warfen als die üblichen Trébuchets. Vizegraf Hugo war so von diesen Maschinen überzeugt, dass er seine verlorenen Dörfer zurückerobern wollte. Bestärkt wurde er in diesem Entschluss durch seinen Schwager Cédric de Cormier, den jüngeren Bruder seiner Gemahlin Léane. Cédric, der auch mit Raoul de Valpellier verschwägert war, wechselte jedoch die Seiten, nachdem Hugo Raoul die Fehde erklärt hatte. Der Grund war auch rasch gefunden: Cédric war neidisch, dass sein Schwager Hugo seine Tochter mit einem König hatte verheiraten können. Er wollte Rudolf von Wengland informieren, dass seine Gemahlin ein Bastard war. Nicolas du Puiset erfuhr davon, fing den Boten Cédrics persönlich ab und brachte ihn um.

Balian wurde als Reiter und Maschinist dienstverpflichtet und beschoss in dieser Eigenschaft die Burg Cormier. Dabei geriet die Truppe du Puisets in einen Hinterhalt de Valpelliers und wurde aufgerieben. Die Überlebenden, darunter Balian, wurden gefangen genommen und eingekerkert. Zu seinem Glück war außer Hugo du Puiset niemandem bekannt, dass er die Kriegsmaschinen konstruiert hatte. Mit der Vernichtung seines Aufgebotes war die Fehde für Hugo abermals verloren.

Als Lösegeld für die Gefangenen forderte Raoul nicht nur die nochmalige Anerkennung der Abtretung der Dörfer und der Burg, sondern auch den vollen Zehnt aller sieben Dörfer für die folgenden drei Jahre. Als Thibaut von Blois, der Herr beider Streitenden, die Fehde für unrechtmäßig erklärte, machte Raoul deutlich, dass er nur dann kampflos die Dörfer räumen und die Gefangenen freilassen würde, wenn ihm der Konstrukteur der Kriegsmaschinen ausgeliefert würde. Thibaut war trotz des Unrechtes nicht bereit, seine Ritter für einen gewöhnlichen Handwerker sterben zu lassen und hätte eher Balian geopfert, um die Angelegenheit ohne Kampf zu regeln. Hugo konnte deshalb Raouls Bedingungen nur würgend unterschreiben, wenn er jemals wieder eine Schmiede in seinen Dörfern haben wollte. Um dem Landräuber nicht alles geben zu müssen, fälschte er jedoch ein Zehntbuch, das lediglich etwa ein Drittel der tatsächlichen Einkünfte auswies.

Nachdem die Gefangenen dann entlassen worden waren, forderte Hugo von ihnen den doppelten Zehnt.

Die Vizegrafschaft wurde erst wieder zu den sieben Dörfern vervollständigt, als Balian seinem leiblichen Vater ins Heilige Land gefolgt war und Thibaut Raoul ohne Gefährdung des einzigen Schmiedes der Vizegrafschaft zwingen konnte, seine Beute herauszugeben.

Auf den sieben Dörfern beruht das Wappen, das blau mit einem schrägrechten goldenen Balken ist. Über dem Balken sind vier, unter dem Balken drei goldene Schindeln, die für die Dörfer stehen.

Das Erbe Ibelins - Teil 1 - Rückkehr ins Heilige Land[]

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich erhält Balian von Ibelin das Lehen seines Onkels Hugo du Puiset und wird Vizegraf von Saint-Martin-au-Bois. Er lässt die Burg von seinem orientalischen Baumeister nach den neuen Erkenntnissen der Baukunst umbauen. Praktisch jedes Gemach erhält einen Kamin, jedes Stockwerk ein Bad. Ein großer Kellerraum dient als Trainingsraum für die Ritter, Sergeanten und Knappen des Vizegrafen. In direkter Nachbarschaft dazu lässt Balian ein Bad mit Massagebereich einrichten.

Mit Balians Rückkehr kann auch der Kirchenneubau im Hauptort Saint-Martin-au-Bois fortgesetzt werden. Der Vizegraf baut weiterhin persönlich mit an der Kirche und arbeitet dabei eng mit dem Baumeister Philippe zusammen. Nachdem er 1188 seinen achtjährigen Neffen Martin von Wengland von seiner Schwester Marie zur Erziehung anvertraut erhält, lehrt Balian den interessierten Jungen neben dem Wissen eines Ritters und künftigen Königs auch das Schmiedehandwerk. Martin betrachtet Saint-Martin-au-Bois bald als sein Zuhause. Hier findet er mit Almarics Sohn Mathieu auch seinen besten Freund.

Nachdem der englische Thronfolgestreit, der von Prinz Richard und seinem Bruder John mithilfe des französischen Königs Philippe auf französischem Boden gegen Richards Vater Henry ausgefochten wird, beendet ist, blüht Saint-Martin-au-Bois unter Balians Herrschaft auf. Zwei glückliche Jahre lang scheint hier die Sonne ein bisschen heller als anderswo.

Als Balians geliebte Frau Gaëlle (Sibylla hat zur Tarnung ihren zweiten Namen als Rufnamen angenommen, um vor Guy de Lusignan sicher zu sein, falls der entgegen aller Annahmen doch noch leben sollte) und der gemeinsame Sohn Jean-Raymond erkranken, erbittet Balian von seinem Freund Imad die Erlaubnis, als friedlicher Pilger ins Heilige Land zu reisen. Er erhält die Erlaubnis und verlässt im Frühjahr 1191 mit seiner Familie und einem Teil seiner Männer Saint-Martin-au-Bois. Die Vizegrafschaft bleibt in der Verwaltung des zum Ritter geschlagenen ehemaligen Hirten Pierre und des Ex-Templers Georg von Bärenfels, die die Dörfer in Balians Sinne leiten.

Hinter den Kulissen[]

Ursprünglich hatte dieses fiktive Dorf den Namen Saint-Martin-sur-Eure. Mit dieser Bezeichnung erscheint es auch in den Fanfictions von Gundolf, die auf Fanfiktion.de zum Thema Königreich der Himmel zu finden sind. Erst beim Schreiben des 3. Teils der Geschichte Das Erbe Ibelins, der zu einem erheblichen Teil in diesem Dorf spielt, fiel mir auf, dass "sur Eure" wohl doch arg übertrieben war. Schließlich bedeutet es an der Eure - und zwar direkt. Da der Fleck, den ich mir für dieses fiktive Dorf ausgesucht habe, aber doch einige Kilometer abseits des Flusses liegt, blieb nur eine abenteuerliche Erklärung oder Umbenennung. Ich habe mich für die Umbenennung entschieden ...

Gundolf

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