Hugo du Puiset (* ca. 1130[2] in Frankreich) ist der Saint-Martin-au-Bois in der Nähe von Chartres (siehe Hinter den Kulissen) und Godfrey von Ibelins älterer Bruder. Sein genauer Titel wird im Film nicht genannt. Er hat das volle elterliche Erbe erhalten, weshalb Godfrey sein Glück im Heiligen Land suchte. Dass der Schmied Balian sein Neffe ist, weiß er nicht. Er beneidet seinen Bruder um dessen Glück, im Heiligen Land Baron geworden zu sein.
Biografie[]
Hugo du Puiset, der Fürst des französischen Dorfes, in dem Balian von Ibelin lebt, empfängt seinen nach 26 Jahren für kurze Zeit heimgekehrten Bruder Godfrey mit einem großen Bankett, zu dem außer Godfrey und seinen Leuten auch die Dorfhonoratioren wie der Erzbischof und Père Michel eingeladen sind.
Beim Mahl fragt er, wie es um Jerusalem steht. Weil Godfrey gerade abgelenkt ist, antwortet der Bruder Jean, der Johanniter, für ihn und sagt, es sei wie immer gefährdet. Hugo wendet ein, dass "wir" den Sarazenen dort schon seit hundert Jahren widerstünden, worauf der Johanniter bemerkt, dass die Sarazenen sich nun zusammengeschlossen hätten - Ägypten, Syrien, ganz Arabien. Sie hätten nun einen neuen Anführer. Godfreys Neffe Nicolas, Sohn des Hausherrn, bemerkt spöttisch: "Saladin, ihr König!", wobei er König besonders betont.
Hugo meint, das sei Kauderwelsch und rülpst knallig. Bruder Jean will vom Thema ablenken und nimmt den Weinkelch zur Hand, dessen Ausführung er lobt. Godfreys Bruder spottet zunächst, dass er - der Johanniter - dennoch nicht trinken wolle und meint dann, dass ein Ritter ein Ritter sein sollte und eine Mönch ein Mönch - aber nicht beides zugleich. Er macht damit deutlich, mit gegen die geistlichen Ritterorden zu sein, was Godfrey aus seinen Gedanken reißt, der sich schützend vor Bruder Jean stellt, indem er seinen älteren Bruder ermahnt. Der Ältere rudert zurück sagt dann, dass er vielleicht altmodisch sei, aber das sei seine Meinung. Er sagt weiter, dass er für solche Kelche einen Künstler an der Hand habe, einen Schmied, um bedauernd hinzusetzen: "Oder sagen wir: Ich hatte".
Der Begriff "Schmied" fordert nochmals Godfreys Aufmerksamkeit, der fragt: "Welcher von den Söhnen des Schmiedes, der zu meiner Zeit lebte, hat jetzt die Schmiede?" Sein Bruder antwortet, das sei Balian, der Älteste der Brüder und fügt hinzu: "Sein Kind starb, sein Weib verfiel in Melancholie. Sie war nicht mehr ansprechbar. Sie wählte den Freitod." Er zuckt mit den Schultern und setzt kühl hinzu: "So was kommt vor. Aber ... was kümmert Euch das?"
Godfrey wehrt ab, das sei nicht weiter wichtig und verlässt die Tafel, sieht aus dem Fenster zur Schmiede hin und wird wieder nachdenklich. Sein Bruder beugt sich zu seinem Sohn und brummt: "Vor sechsundzwanzig Jahren nahm mein Bruder das Kreuz. Und jetzt kehrt er zurück ... als wahrhaftiger Baron des Königreichs von Jerusalem. Was für ein Los trägt man dort als jüngerer Bruder! Ohne einen Erben fällt sein Besitz mir zu - also auch dir."
Aus seinen Worten wird deutlich, dass er seinem Bruder den Status neidet und diesen Neid direkt an seinen Sohn weitergibt.
Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Es ist aber denkbar, dass er bei Balians Rückkehr verstorben ist und Balian als nächster noch lebender Verwandter das Lehen übertragen erhält.
Persönlichkeit[]
Hugo du Puiset ist ein französischer Adliger, den das Leben seiner Untertanen wenig kümmert. Er empfindet Trauer nur dann, wenn er selbst etwas nicht bekommen kann. Wie es dem Menschen geht, der ihm normalerweise etwas liefert und es nicht mehr kann, weil er in Trauer eingeklemmt ist, interessiert ihn nicht.
Wenn es zur Fehde mit einem anderen Fürsten kommt, setzt er auch Untertanen als Kämpfer ein, die eigentlich zu Hause unentbehrlich sind - wie zum Beispiel Balian, der ihm in einer Fehde als Reiter und Maschinist zu dienen hatte, obwohl die Dörfler seine Dienste als Schmied benötigten.
Obwohl er das elterliche Erbe komplett bekommen hat und sein Bruder Godfrey leer ausging, neidet er ihm die Stellung, die er sich als Baron im Heiligen Land selbst erarbeitet hat. Diesen Besitz verplant er schon mal als zusätzliches Erbe für seinen Sohn, dem er den gleichen Neid einpflanzt, der auch ihn umtreibt.
Hinter den Kulissen[]
- Hugo du Puiset wird von Robert Pugh verkörpert und in der deutschen Fassung von Hans-Werner Bussinger synchronisiert. Er ist aktuell der einzige nur im Director's Cut vorkommende Charakter, für den ein Synchronsprecher bekannt ist.
- Im Film, im Drehbuch und im Abspann wird diese Figur lediglich als Godfreys Bruder bezeichnet. Die hier verwendete Benennung beruht auf dem inoffiziellen Buch zum Film, veröffentlicht auf der Webseite Gundolfs Bibliothek.
- Der Name du Puiset geht auf die Familie zurück, aus der der historische Balian von Ibelin stammt. Sie hatte die Vizegrafschaft Chartres in der französischen Grafschaft Blois inne. Der amtierende Vizegraf von Chartres in Frankreich zum Zeitpunkt der Handlung von Königreich der Himmel hieß mit Vornamen Hugo.
- Das Wappen ist nicht mit dem der Familie du Puiset identisch. Es handelt sich um ein fiktives Wappen, das vom Art-Department entwickelt wurde.
- Hugo du Puiset kommt nur in der Director's Cut-Version vor.